Einrichtung des Piranhabeckens
Vor dem Kauf von Piranhas , sollten folgende Voraussetzungen überprüft werden :
Die Beckengröße sollte mindestens 500 Liter betragen , wobei mehr die Bodenfläche , als die Höhe des Beckens eine Rolle spielt . Im Idealfall sollte jeder ausgewachsene Fisch etwa mindestens 100 Liter zur Verfügung haben , wobei das bei einem Schwarm von 5-8 Fischen schon zum Platzproblem werden kann ! Grundsätzlich muß die größtmögliche Lösung getroffen werden . Jeder Piranha beansprucht umso mehr Revier , desto älter er wird . Reicht die Größe des Aquariums nicht , so könnte sich der stärkste Fisch seinen Platz schaffen , indem er die anderen Artgenossen tötet , da diese keine Möglichkeit haben sich in ein anderes Revier zurückzuziehen .
Eigentlich sind Piranhas von Natur aus sehr scheue , schreckhafte Fische . Will man sie so natürlich wie möglich halten , sollte man das Becken in einem Zimmer mit wenig Durchgangsverkehr stehen haben . Meine persönlichen Beobachtungen zeigen jedoch , daß die Fische sich nach einiger Zeit auch an mit Menschen belebte Räume gewöhnen können .
Mein Piranhabecken stand von Anfang an als Raumteiler in der Mitte des Wohnzimmers . Anfangs haben sich die Fische immer versteckt , wenn man am Becken vorbeiging . Dazu muß ich sagen , daß eine Beckenbreite von mindestens 60 cm nicht unterschritten werden , da man den Fischen sonst nich genug Abstand zu den Scheiben bieten kann und es sich schwierig gestaltet , geeignete Versteckmöglichkeiten für ausgewachsene Piranhas zu schaffen , ohne den so wichtigen freien Schwimmraum zu beeinträchtigen . Die Fische sind sonst sehr gestresst und können sich nicht richtig entwickeln - gestresste Fische werden krank und verletzen sich an Gegenständen im Aquarium , wenn sie mit ihrer enormen Geschwindigkeit durch das Becken schießen . Auch in diesem Zusammenhang sollte beachtet werden , daß keine scharfkantigen Materialien im Becken verwendet werden . Schaltet man zum Beispiel mitten in der Nacht das Licht an und es werden dann auch noch Schatten auf das Aquarium geworfen , stört das die Nachtruhe der Fische sehr und sie schwimmen planlos durch das Becken und gegen die Scheiben , versuchen sogar herauszuspringen ! Meine Piranhas haben sich allerdings auch schon daran gewöhnt - wenn ich Abends nach Hause komme , muß ich durch das Wohnzimmer gehen - wenn ich nicht gerade herumtrample oder gegen die Scheibe haue , nehmen sie´s mit souveräner Gelassenheit . Ich glaube , daß sie wissen , daß ich ihnen niemals etwas antun würde . Im Gegenzug haben sie das nach nunmehr fast Zwei Jahren auch noch nicht getan , es ist irgendwie ein Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier daß sich aufgebaut hat . Jetzt stört sie so ziemlich nichts mehr , und man kann sie richtig schön beobachten !
Wer erst einmal in den Bann dieser eigenartigen und liebenswerten Fische gezogen wird , kommt nicht mehr von ihnen los ! Schon allein die Art , wie sie langsam an die Scheibe schwimmen , um zu ergründen , wer sie da draußen beobachtet - sie gucken dich richtig an ! Ich brauche z.B. nur einen die Abdeckung abzunehmen und schon verstecken sich die Fische , da sie wissen ich mache nur das Aquarium sauber ... Zur Fütterung jedoch öffne ich nur einen Teil der Abdeckung und klopfe ein paarmal leicht an die Scheibe - sofort schwimmen die Piranhas aufgeregt durch das Becken , da sie wissen , daß es jetzt etwas zu Fressen gibt ! Nach dem Mahl hängen sie dickbäuchig , teilweise auf den Bodengrund abgestützt , in einer Formation herum . Nach einem Wasserwechsel schwimmen sie in Schwarmformation immer und immer wieder gegen die Strömung an - ganz nach Salmlerart - während sie sonst tagsüber mehr oder weniger an ihrem Platz verharren . Hierbei habe ich beobachtet , daß jeder Piranha seinen eigenen , festen Stammplatz im Becken hat .
Bodengrund : dunkler , am besten kein scharfkantiger Kies . Piranhas sind grundsätzlich sehr schreckhafte Fische , die sich in dunkler Umgebung sicherer fühlen .